Vor allem durch den ausländischen Druck von Märklin und Trix, welche die neue Spurbreite 00 (halb Spur 0) schon in ihrem Sortiment hatten wurde 1954 im Schnellzugstempo ein 00 Sortiment mit Schienen, Weichen, Trafo, Lokomotiven und Wagen aufgebaut. Durch die Zusammenarbeit mit der Firma Liliput Wien wurden die Lokomotiven und Güterwagen teilsweise nur notdürftig an die Schweizer SBB Modelle angepasst. Das wiederum machte die Firma Hag, die erschrocken war dass Buco gleich mit einen ganzen 00-Sortiment auf den Markt kam, besser.
Als besonders unglücklich war die damals aus dem Trix-Sortiment gestrichene 2-achisige Schnellzugslokomotive. Aber auch für die Dampflokomotive (Vorbild A3/5 SBB) und die Stangen E-Lokomotive (Vorbild Ae 3/5) wurden die Kunststoffgehäuse von Liliput übernommen und ungefähr auf SBB-Modell getrimmt. Am schönsten gelungen war der Doppelpfeil der SBB, welcher von Buco selbst entwickelt wurde. Eine weite Produktionsreise machte die Ae 4/7, welche von der Firma Borell „CAR“ nachher von der Firma „Jibby“ und anschliessend von Buco übernommen wurde. Nach dem Konkurs von Buco wurde die Ae 4/7 bei der Firma Hag bis 1981 in überarbeiteter Form weiterproduziert.
Die Sensation der diesjährigen Mustermesse für den Modellbahnfreund war zweifellos die neue Buco H0 Bahn.
An Triebfahrzeugen sind vorläufig folgende Typen vorgesehen:
Es sind die bewährten Motoren der Fa. Keiser eingebaut. Achs- und Wellenlager sowie Zahnräder bestehen zum Teil aus Nylonmaterial und bedürfen keiner Schmierung. Der Richtungswechsel erfolgt mit Überspannungs - Stoss, wobei die neue BUCOMATIC - Schaltung den lästigen Bocksprung (wie bei Märklin) ausschliesst. Bei Gleichstrom, der ebenfalls vorgesehen ist, sorgt ein Wendeschalter für den Richtungswechsel.
An Wagenmaterial sind vorerst 2-achsige Personen- und Güterwagen erhältlich.
Ein Glanzstück des neuen Buco - System ist die automatische Kupplung.
Schon die auf nächsten Herbst im Handel erhältlichen Anfangskollektion hinterlässt einen vorzüglichen Eindruck.
Schlaue Köpfe wollten zwar schon in den letzten Jahren immer wieder wissen, dass BUCO an einer H0 arbeite. In Wirklichkeit verhielt es sich so, dass sich vor ungefähr Jahresfrist die unerwartete Möglichkeit ergab, in Verbindung mit einer anderen Firma die H0-Bahn herauszubringen. Man war sich klar, dass die BUCO-H0-Bahn sowohl in Qualität und Ausführung als auch im Preis den entsprechenden Produkten konkurrieren müsste. Selbstverständlich sollte auch der gute Ruf, den die BUCO-Spur-0-Bahnen haben, nicht durch Fehlleistungen im Sektor H0 zunichte gemacht werden.
Sobald bekannt war, dass BUCO eine H0-Bahn herausbringen würde, wussten schon einige „besonders gut Informierte“, dass BUCO nun mit der Fabrikation der Spur 0 aufhöre. Leider konnte diese Meinung da und dort aufkommen, weil BUCO die für dieses Jahr vorgesehene Neuheit, eine Dampflokomotive, infolge Arbeitsüberlastung der H0, nicht herausbringen konnte. BUCO denkt natürlich nicht daran, die Spur 0 aufzugeben, im Gegenteil, es sind immer noch viele Neuheiten in dieser Spur geplant.
Wie erinnerlich, stellt Buco neben den seit Jahren bekannten Spur 0-Bahnen auch H0-Material her. Der Start mit einem so grossen neuen Sortiment, wie es Buco im vergangenen Jahr machte, hatte dann auch einige Anfangsschwierigkeiten, hauptsächlich hinsichtlich Lieferkapazitäten zur Folge, was nicht zuletzt auf die unerwartete grosse Nachfrage zurückzuführen war.
Als besondere Neuheiten kommen diese Jahr gleich drei neue Lokomotivmodelle in den Handel:
Während die Ae 4/7 als Modell angesprochen werden darf, sind die beiden anderen Lokomotiven Anlehnungen an Typen der SBB.
Das Wagensortiment umfasst nun 28 Typen. Neu hinzugekommen sind verschiedene Ergänzungen zu bisherigen Wagen, die nun mit Bremserhaus geliefert werden. Besonders erwähnenswert ist ein neuer vierachsiger Kesselwagen. Nochmals erwähnt sei auch der extrem gute Lauf der Buco - Wagen dank Spitzenlagerung, was von keinem anderen Fabrikat übertroffen wird.
Eine absolute Neuheit stellt ein in der Länge verstellbares Schienenstück dar. Die Schiene kann in der Länge von 80 bis 103 mm verstellt werden.
Konsolidierung und Rationalisierung sind die zwei Hauptakzente im diesjährigen Fabrikationsprogramm der Spielwarenfabrik A. Bucherer & Co. (BUCO)
Bei den schweizerischen Lohnverhältnisse sehr gedrückten Preisen kommt der rationellen Fabrikation noch weit grössere Bedeutung zu als in den Zeiten mangelnden Angebots. Durch die Herstellung von Spezialitäten, sowohl in technischer wie auch in rein dekorativer Hinsicht, soll bei populären Preisen einer möglichst breiten Käufersicht eine vielseitige Kollektion zur Verfügung stellen.
Der erste Schritt wird mit dem H0-Spezial Güterwagensortiment gemacht, indem auf die vielen in der Schweiz laufenden ausländischen Güterwagen Rücksicht genommen wird. Nicht nur in den Grenzbahnhöfen, sondern auch im Herzen der Schweiz begegnen wir täglich Güterwagen ausländischer Immatrikulation. Solche Originalbeschriftungen wurden an den grossen Vorbildern auf Bahnhöfen photographiert, verkleinert und auf die BUCO-H0 Güterwagen übertragen. Die Farben wurden vorbildsgetreu gewählt.
Nach der Weihnachtssaison soll ein Prospekt mit allen Wagenbeschriftungen herauskommen.
Dieses alteingesessenes Schweizer Unternehmen, das seine Produkte unter dem Namen BUCO in den Handel bringt, hat diese Jahr seine Anstrengungen darauf konzentriert, die Liefermöglichkeit zu vergrössern und die Qualität einzelner Produkte wesentlich zu verbessern. Dies betrifft vorab die BUCO H0 Gleise, die wegen ihres schönen Aussehens und dem Vorteil der schräggestellten Punktkontakte, welche einen kleinere und gleichmässigere Abnutzung des Schleifers gewährleisten, anderen Produkten gerne vorgezogen werden. Der Weichenantrieb erfolgt nun nur noch mit Impulskontakt auf Doppelspulen.
An H0-Rollmaterial hat uns BUCO zwei Nachbildungen (Eigenentwicklungen) von
SBB-Vorbildern, nämlich:
Der neue 40 VA Transformator mit einer Fahrspannung von 6 – 16 Volt stufenlos für H0 mit angereihten Fahrreglern für mehrer Stromkreisen sind ab sofort erhältlich. BUCO vertreibt in seinem Sortiment auch den in Österreich von Liliput hergestellten 90 t Kranwagen (DB Modell), der sehr hübsch gemacht ist. Geliefert wird er auch als Garnitur mit einem Hilfszug (Geräte- und Mannschaftswagen), was bestimmt bei unseren Lesern eine gesuchte und beliebte Kombination sein wird. Der letzt jährige Katalog wird nicht neu herausgegeben, sondern nur durch ein Einlageblatt ergänzt.
Mit der Umstellung der Spielzeugeisenbahnen von Spur 0 auf Spur H0 mussten grosse Geldbeträge investiert werden. Dazu kam ein internes Konkurrenzdenken zwischen den beiden Leitern der Metall-Abteilung. Durch Probleme mit der Qualität sowie dem geringen Absatz in Spur H0 (Märklin war gefragter) entstanden sehr grosse finanzielle Verluste. Dies führte dazu, dass die Firma Bucherer anfangs 1958 in den Konkurs ging.
Nach dem Ausscheiden von August Bucherer wurde die Belegschaft stark reduziert. Ab sofort produzierte und lieferte man nur noch Spur 0 Produkte aus. Das Geschäft kam wieder in Gang und wurde im November 1958 an die neue Firma Baumann AG in Diepoldsau verkauft. 1963 wurde die Firma Bucherer AG im Handelsregister gelöscht.
Die neue Firma Baumann AG startete mit einer reduzierten Belegschaft von 22 Personen aus der ursprünglichen Firma Bucherer. Es wurden das gesamte Sortiment Holzspielwaren, Buco Spur 0 sowie Buco Spur H0 wieder vertrieben
Dies ist dokumentiert im Katalog 1959/1960 der Firma Baumann AG (unter Holzspielwaren Schweiz).
Im Juni 1962 erschien im Eisenbahn-Amateur ein Inserat, in dem ein Käufer für Spur 0 gesucht wurde.
Vermutlich wurde die Produktion von Holzspielzeug vollständig eingestellt, bisher haben wir keine Unterlagen über eine Weiterführung gefunden.
Die Werkzeuge sowie Halbfabrikate von Buco Spur 0 übernahm F. Krähenbühl in Uebeschi und später in Thun, welcher bis im August 2009 produzierte.
Die Halbfabrikate von Buco Spur H0 wurden separat verkauft. Im Jahre 2006 hat Erich Brechbühl von Amiba Lokschuppen Wetzikon die Halbfabrikate übernommen. Dazu gehören auch die gesamten Zeichnungen, Arbeitskarten sowie Firmenunterlagen. Unter dem Namen Buco ALP (Amiba Lokschuppen Produktion) werden auch zukünftig in Kleinserien die Spur H0 wieder hergestellt.
Pkt. 1
Walter Bücherl geb. am 07.06.1913 bekam am 23.4.1946 die Gewerbeberechtigung für die Handelsvertretung von technischen Artikeln (Nr. 62). Am 07.07.1947 gibt es einen Zusatzeintrag für das Spielzeugherstellergewerbe (Nr.132). Die Gewerbeberechtigung wurde abermals am 08.06.1948 erweitert: Handelsvertretung für Eisenbahnen und Metallwaren, Maschinen, Werkzeuge, Spielwaren, Bijouterie- und Silberwaren. Der Name Liliput wurde gesetzlich geschützt. Gemäss Gewerbeberechtigungsschein gab es eine Verwirrung betreffend der Adresse. Welche Adresse stimmt jetzt: Kriehubergasse 10/10 oder Heumühlgasse 3/6 oder Hauslabgasse 2. In der Hauslabgasse 2 wohnte Herr Cvetkovic. Er war der Schwager von Walter Bücherl und musste wahrscheinlich am Anfang mit dem Namen herhalten. Im ersten Liliput Katalog 1948 ist die Firma Liliput unter dem Namen Cvetkovic & Co., Betrieb Hauslabgasse 2, Wien, aufgeführt.
Pkt. 2
Die Firma Liliput übernahm 1949 die Firma Tornado, welche von 1946 – 1949 existierte und nur eine Dampflokomotive und vier Wagen herstellte.
z. B. ToSW4SP Mitropa Speisewagen rot oder ToSW4/PO Schlafwagen blau
Pkt. 3
Gemäss Katalog von 1950 taucht eine neue Firmenadresse aber ohne Besitzername auf.
Die Adresse gemäss Telefonbuch von Wien 1950 war von Walter Bücherl.
Gemäss Recherchen gab es von Walter Bücherl von 1948-1953 nur einen privater Eintrag im Wiener Telefonbuch. Die Adresse Kriehubergasse 10/10 war Privat und Büro.
Pkt. 4
Ab 1954 steht Walter Bücherl offiziell im Wiener Telefonbuch mit dem Firmennamen Liliput und mit einer neuen Produktionsadresse Bräuhausgasse 6.
Pkt. 5
Ein Teil des Liliput Sortiment wurde unter dem Namen Mecanic über eine Generalagentur für Skandinavien vertrieben. Es wurden Wechselstrom als auch Gleichstrom Modelle angeboten. Momentan fehlen noch die genauen Jahreszahlen und wie die Verbindung mit Liliput Wien genau waren.
Pkt. 6
Märklin lancierte die Spurbreite H0. Der Firma Hag war es ein Rätsel, dass sein Mitkonkurrent, die Firma Buco in Diepoldsau, innerhalb eines Jahres ein ganzes Sortiment der neuen Spurbreite H0 anbieten konnte. Wie hatte Buco das nur geschafft ?
Durch eine Zusammenarbeit zu der Firma Liliput konnte dies realisiert werden.
Firma Dörken&Mankel KG Ennepetal Deutschland produzierte von 1948 – 1958 unter dem Namen Mecanic Metallbaukasten. Gemäss heutigen Erkenntnissen hatte dieses Hobby der Firma Dörken&Mankel mit der Generalagentur Mecanic in Schweden nichts zu tun.
Im Mecanic Katalog wird darauf hingewiesen dass die Metallbaukästen in Schweden hergestellt wurden.
Auszug aus dem Mecanic-Katalog:
Die Lochteilung etc. ist dieselbe wie bei den ausländischen Produkten, darum können die verschiedenen Teile zusammen verwendet werden.
Ab 1952 wurde der Name Mecanic (zu ähnlich mit Meccano) umbenannt zu Mekanik.
Die Zusammenfassung der Schweizerischen Spielzeugeisenbahnen entstanden aus folgenden verschiedenen Quellen: