Verkaufsfirmen und kleinere Fabrikanten in der Schweiz 1945 - 1958 

Pressetext Dez. 1948:

Borell & Co. Luzern: Marke CAR Spur H0 1945 - 1949
Stellt die bekannten CAR-Bahnen H0 (Ae 4/7 Lokomotive und Leichtstahlwagen) her. Schade dass den an und für sich guten Modellen lange Zeit Kinderkrankheiten anhafteten.

Pressetext Dez. 1949:

Gysin & Heinimann Spielwarenfabrik, Eptingen: Marke Car und Jibby 1945 - 1953
Als Nachfolger der Fa. Borell, welche die CAR-Bahnen ins Leben rief, werden nun durch die genannte Firma gebaut. Kinderkrankheiten, hinsichtlich der 4 starren Triebachsen des Ae 4/7 Lokomotivmodells sowie des Antriebes, sind nun durch Aufteilung der Triebachsen in zwei zweiachsige Drehgestelle, behoben.

Pressetext Dez. 1950:

Gysin & Heinimann Spielwarenfabrik, Eptingen, Marke Car und Jibby 1945 - 1953
Diese Fabrik stellt zwei Typen von Lokomotiven her, eine C-Güterzuglokomotive, freies Modell, mehr als Spielzeug gedacht, und das Modell der Ae 4/7 (ehemals CAR). In den beiden Lokomotiven sind die bekannten Blumer-Motoren verwendet worden.

Pressetext Dez. 1948:

Micro-Maag Zürich-Oerlikon: Marke Junior Spur H0 1946 - 1950
Auch hier ist die Zeit nicht stillgestanden. Man hätte vielleicht erwartet besonders in Anbetracht der letztjährigen beachtenswerten Neuerungen, dass die Firma Micro-Magg angesichts der Märklin-Schwemme eine abwartende Stelle einnehmen würde. Aber das entspricht nicht den Herren Maag und Escher, die dieses Departement betreuen. Vielmehr ist auch diese Firma in der Offensive geblieben.
- Gebogenen Schienen grau mit Mittelleiter und Gleisbett
- Gerade Schienen grau mit Mittelleiter und Gleisbett
- Fahrleitungsmast

Pressetext Dez. 1948:

Josef Seiler, Matha-Bahnen, Mosnang
Hat seine Fabrikation mit den bereits bekannten Re 4/4 Gehäusen in Spur 0 aufgenommen. Herr Seiler baut zwei Typen Leichtlokomotiven, quasi eine sog. Re 2/4 d.h. mit nur einem Triebdrehgestell, und eine schwere Re 4/4 mit zwei Motoren. Ausserdem ist ein Phantasie-Triebwagen, der ein sympathisches Aussehen hat, im Werden begriffen. Mit einem Griff können Gestelle herausgenommen werden, sie sind gegenseitig austauschbar. In leidenschaftlichen Worten tritt Herr Seiler für die Matha-Schaltung ein und wir fühlen uns fast in einem Gerichtsaal versetzt, wo ein Plädoyer gehalten wird….

Pressetext Dez. 1948:

Josef Seiler, Matha-Bahnen, Mosnang
J.Seiler, welcher zur Hauptsache die Fabrikation eines Modells Re 4/4 Spur 0 herstellt, bekennt sich hauptsächlich als Förderer des Zweileitersystem, baut seine Lokomotiven indessen auch für Mittelschienenbetrieb. Daneben produziert J. Seiler Bestandteile für den Modellbau, wie z. B isolierte Achssätze.

Pressetext Dez. 1950:

Hans Blumer, Feinmechanische Werkstätte, Zug 1945 - 1958
In wenigen Jahren sind Blumer-Motoren zu einem Begriff geworden. Die Motorenfabrikation umfasst heute wesentlichen zwei Typen für 8 Watt und 15 Watt aufgenommene Leistung, die sich nur in der Eisenbreite unterscheiden. Neuerdings wird der Motor auch mit zwei getrennten Wicklungen für Vor- und Rückwärtslauf geliefert oder mit Permanentmagnet für Gleichstrom.
Der Umschalter hat ebenfalls zwei Grundausführungen mit oder ohne Lichtumschalter, mit Varianten für Schaltung mit Überspannung (25V) oder Unterbruch.

Hans Blumer, Feinmechanische Werkstätte, Zug 1945 - 1958

Verkaufsfirma Hoppler / Feucht, Bahnhofstrasse 48, Zürich

Am 30. März 1933 wurde in Zürich ein Klub ins Leben gerufen, der den Hauptzweck verfolgen wollte, in breiteren Volksschichten das Interesse am Eisenbahnwesen in allen seinen Erscheinungsformen zu wecken und zu fördern. Der Schweizerische Eisenbahn-Amateur-Klub hat sein Entstehen eigentlich in erster Linie den Modellbauern zu verdanken. Herren, die damals alle ihre Baumaterialien im Laden von Oskar Hoppler an der Bahnhofstrasse in Zürich bezogen. Oskar Hoppler war der erste Kaufmann, der in der Schweiz gewerbsmässig den Handel mit Einzelteilen für den Bau von Bahnmodellen aufnahm. In seinem Laden konnten alle diejenigen Herren gefunden werden, die in stiller Stube möglichst unbeobachtet, ihrer Liebhaberei, dem Eisenbahn-Modellbau nachgingen. Einer Beschäftigung, die noch im Jahre 1933 sozusagen nur Kindern bis zum 16. Jahre gestattet war, für Erwachsene aber bereits als sehr verdächtig angesehen wurde. Die Schwierigkeiten, die sich beim Bau von Lokomotiv-Modellen für den ungeübten Laien einstellten, führten diese Modellbauer immer wieder in Hopplers Laden und dort ist dann eigentlich der Gedanke reif geworden, man könnte sich in einem Klub zusammen finden. Herr Hoppler war es auch, der den Initianten sein Adressen-Verzeichnis zur Verfügung stellte und so wurde auf Dienstag, den 07.02.1933, punkt 20 Uhr, in den ersten Stock des Restaurant „Du Nord“ alle jene Herren eingeladen, die sich bereits mehr oder weniger geschickt mit der Materie „Eisenbahn-Modellbau“ beschäftigten. Der vorgeschlagene Name „Modell-Eisenbahn-Bastler-Klub der Schweiz in Zürich“ wurde bereits bei dieser ersten Zusammenkunft verworfen und gleich von allem Anfang an festgehalten, dass die Mitglieder des Klubs nicht basteln, sondern in seriöser Arbeit Modelle bauen wollten. Die Gründung des Klubs startet 1933 mit 14 Mitgliedern.
(Ausschnitte aus der Klubzeitschrift)

Katalog Ersatzteile
Elektromotor 1923
Hoppler Katalog 1941
Hoppler Katalog 1942
Hr. Hoppler
Feucht Katalog 1946

Oskar Hoppler
Zum ersten Male seit Bestehen des S.E.A.K. muss ich Ihnen vom Ableben eines unserer Klubmitglieder Kenntnis geben. Herr Oskar Hoppler, Inhaber des bekannten Optikergeschäfts in Zürich ist am 10.03.1942 auf einer Skitour von der Britanniahütte (Saas Fee) nach dem Adlerpass-Allalinhorn auf dem Allalingletscher in eine Gletscherspalte gestürzt. Die eingesetzten Suchaktionen, auch unter Verwendung von Lawinenhunden, blieben leider erfolglos. Herr Hoppler war eines der Gründungsmitglieder des S.E.A.K. und hat erstmalig in der Schweiz den Handel mit Einzelteilen für Modellbau in grösserem Umfange aufgenommen. Wir werden immer dankbar seiner gedenken
Nach dem Ableben von Oskar Hoppler übernahm Gustav Feucht
das Geschäft in Zürich.

Pressetext Dez. 1948:

Gustav Feucht, Optiker, Zürich
Eine alte Tradition verbindet das Wort Eisenbahnmodellbauer mit diesem Geschäft.
War doch die Firma Hoppler seinerzeit das erste Geschäft in der Schweiz, das aus England Teile für den Selbstbau einführte. Neben dem überall im Handel befindlichen Material und Einzelteilen führt Herr Feucht immer einige ausländischen Spezialitäten, von denen wir hier einige zeigen:

  • BLS-Lok Spur 0
  • Rivarossi Zug-und Selbstbauwagen
  • Motoren, Umschalter

Pressetext Dez. 1949:

Gustav Feucht, Optiker, Zürich
Als Spezialität finden wir Lokomotivbaukasten. Diese erfordern mehr oder weniger manuelles Können.

Pressetext Dez. 1950:

Gustav Feucht, Optiker, Zürich
Wesentlich für uns ist zu wissen, dass hier die schweizerische Vertretung der Firma Basset-Lowke in Northampton ist.

Pressetext Dez. 1952:

Gustav Feucht, Optiker, Zürich
Als Exklusivität wird uns diesmal eine Pendelzugkomposition, bestehend aus Triebwagen, Zwischenwagen und Steuerwagen, eine Nachbildung des SOB-Materials gezeigt.

Pressetext Dez. 1955:

Gustav Feucht, Optiker, Zürich
Für Freunde der Spur 0 ist momentan eine Serie der SBB- Schnellzugskompostition Ae 4/7 im Bau, welche ab Dezember in den Handel kommt.

Patent im Jahre 1946: Pantograph von Feucht

Pressetext Dez. 1950:

Leuthold & Co, Strehgasse, Zürich
Auch ein Fixpunkt in der Geschichte des schweizerischen Eisenbahnmodellbaus. War es doch diese Firma, welche als erster in der Schweiz die Beschaffung der Bauprofile an die Hand nahm und seither dieses Gebiet mit besonderer Sorgfalt pflegt. Neben Profilen, Zahrädern, Motoren und was alles zum Modellbau gehört, ist auch ein gutes Werkzeug von Bedeutung, welches hier in guter Auswahl zu finden ist. Interessenten verlangen den reichhaltigen Katalog.
Der Initiative und dem Wagemut der Firma Leuthold & Co. in Zürich und dessen Mitinhaber, Herr Keller, ist es zu verdanken, wenn die erste schweizerische, serienmässig hergestellte Modell-Lokomotive herausgebracht worden ist. In einem Katalog dieser Firma ist auf vollen 8 Seiten diese elektrische Modell-Lokomotive Serie Ce 6/8 (Krokodil), in Präzisionsausführung, eingehend beschrieben und illustriert. Die Maschine ist mit 2 kräftigen Spezialmotoren (20 Volt) ausgerüstet. Automatische Vor- und Rückwärtsfernsteuerung. Länge der Maschine = 45 cm. Bezüglich des Preises ist zu sagen, dass derselbe - gegenüber den schlecht nachgebildeten Schweiz. Lokomotivtypen der anderen Spielzeugfabrikaten - sehr günstig gehalten ist. Ganz abgesehen davon, dass es sich bei der Leuthold-Maschine um ein ziemlich originalgetreu nachgebildetes Modell und 100%iges Schweizererzeugnis handelt.
(Ausschnitte aus der Klubzeitschrift)

Die Zusammenfassung der Schweizerischen Spielzeugeisenbahnen entstanden aus folgenden verschiedenen Quellen:

  • Amiba-Lokschuppen Wetzikon Museum Teil
  • Amiba-Lokschuppen Buco H0 Archiv
  • Eisenbahn-Amateur 1947 – 1965
  • Schweizerische Spielzeugeisenbahnen Verlag Goldach (vergriffen)
    Autoren: Hansueli Gonzenbach, Rudolf W. Butz, Robert Ganz, Bruno Wernli, Roland Kink, Alexander R. Stofer
  • Staatsarchiv Zürich, Basel, St. Gallen
  • Bundesamt für Geistiges Eigentum Bern, Patentschriften
  • Katalogsammlungen: O.Hoppler, G. Feucht, Franz Carl Weber Zürich, Wesa-nachrichten, Hag, Resal, Erno, Car und Jibby
  • Publikationen: NZZ 50iger Jahren, Olma, Zeitschrift Sammeln, Loki, Altes Spielzeug, Sonderdruck der Eisenbahnzeitschrift von H. Gonzenbach und A. Stofer, SABA-Geschichte von A. Stofer
  • Hag Archiv Mörschwil
  • Hermann Archiv Dällikon
  •  Interview und Korrespondenzen mit Zeitzeugen und Nachkommen.
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